02.11.2022
Während der gelernte Tapezierermeister-Dekorateur, Teo Jakob, Plüsch und nostalgischen Heimatstil durch moderne Design-Möbel ersetzt, avanciert Bern nebst New York und Paris in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den wichtigsten Städten für avantgardistische Kunst:
Christo und Jeanne-Claude (1935–2020/1935–2009) verhüllen in der Bundeshauptstadt zum ersten Mal ein Gebäude, und der spätere Documenta-Kurator, Harald Szeemann, zeigt in seiner bahnbrechenden Ausstellung «When Attitudes Become Form» in der Kunsthalle Bern ephemere Kunstwerke wie Performances und Installationen. In dieser Zeit beginnt Teo Jakob damit, Kunst in sein Unternehmen zu integrieren: Lokale und internationale Künstlerinnen und Künstler gestalten Plakate und Ausstellungsräume, bezahlen ihre Möbel teils mit Kunstwerken. Teo Jakob stellt ihre Werke im Dialog mit Möbeln, Leuchten, Textilien und Accessoires aus. – Schön gestaltete Briefe zeugen von diesem Austausch: In den Showrooms von teo jakob sind momentan unter anderem Künstlerbriefe von Jean Tinguely (1925–1991) und Bernhard Luginbühl (1929–2011) ausgestellt. 1955 lässt Theodor Jakob vom Grafiker Alfred Hablützel übrigens sein Logo kreieren: Ein in roten Helvetica-Kleinbuchstaben gehaltener Schriftzug, welcher die pragmatische Ausrichtung und die Zeitlosigkeit des Geschäfts bis heute unterstreicht. Mit der Eliminierung des «h» aus dem Logo nennt sich Theodor fortan ausschliesslich «Teo». – Lesen Sie die Geschichte dazu im Künstlerbrief von Rolf Lehmann (1930–2005).